Was sind Legionellen?

Legionella ist eine Bakterienart, die häufig in natürlichen Umgebungen wie Teichen, Flüssen und Seen aber auch in künstlichen Wassersystemen von Gebäuden vorkommt. Legionellen bevorzugen Temperaturen zwischen 20 und 45°C, da die Bakterien unter 20°C inaktiv werden und bei Temperaturen über 50°C zu sterben beginnen. Bei etwa 60°C sterben die Legionellen schnell ab, bei 70°C sterben sie sofort ab.

Was ist die Legionärskrankheit?

Sie sind die Ursache der Legionärskrankheit, einer potenziell tödlichen Form der Lungenentzündung. Sie kann jeden treffen, ist aber besonders schädlich für Personen aus Hochrisikokategorien wie ältere Menschen, Raucher, starke Trinker sowie Menschen mit chronischen Atemwegs- oder Nierenerkrankungen, Diabetes, Lungen- und Herzerkrankungen oder Personen mit einem geschwächten Immunsystem.

Die Legionellose ist meldepflichtig. Jährlich werden in Deutschland etwa 6.000 bis 10.000 Erkrankungsfälle registriert. Man geht jedoch von einer wesentlich höheren Dunkelziffer aus dass die Dunkelziffer deutlich höher ist, da nicht jede Legionärskrankheit als solche erkannt wird.

Wie verbreitet sich die Legionärskrankheit?

Wie Covid-19 verbreitet sich die Legionärskrankheit hauptsächlich über winzige infizierte Wassertröpfchen, sogenannte Aerosole, in der Luft. Im Gegensatz zu Covid-19 kann die Legionärskrankheit nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden. Die meisten Legionellosesausbrüche werden durch Hauswasserwerke, Verdunstungskühltürme und Spa-Pools verursacht.

Was sind die besten Wachstumsbedingungen für Legionellen?

  • Temperaturen zwischen 20-45°C.
  • Verfügbare Nährstoffe in Rohren und Wassersystemen (dazu gehören Sediment, Biofilm, Algen, Kalk, Rost, Material usw.).
  • Stehendes Wasser und das Vorhandensein von Biofilm auf der Oberfläche.
  • Mangelnde oder unzureichende Sensibilisierung und Prävention.
  • Wasser wird gespeichert und/oder rezirkuliert.
  • Ablagerungen, die Bakterienwachstum unterstützen können, wie Rost, Schlamm, organische Stoffe und Biofilme.

Was tun als Hausbesitzer gegen Legionellen?

Halten Sie Ihr heißes Wasser heiß und Ihr kaltes Wasser kalt. Die Wassertemperaturregelung ist Ihre wirksamste Waffe gegen Legionella-Bakterien.

Diese Temperaturen sollten Sie im Auge behalten:

  • Warmwasserspeicher (Boiler) – Wasser mit einer Temperatur von 60°C oder höher speichern
  • Warmwasserverteilung sollte 50°C oder höher sein.
  • Thermostat-Mischventile mit einer Funktion zur Legionellenspülung benötigen Temperaturen zwischen 70 und 75°C.
  • Kaltes Wasser sollte unter 20°C gelagert und verteilt werden.

Verhindern Sie stehendes Wasser

Legionellen lieben stehendes Wasser. Um das Risiko für Ihren Haushalt zu verringern, sollten Sie:

  • Entfernen Sie Totstränge in Ihren Rohrleitungen.
  • Lassen Sie unbenutzte Duschköpfe, Wasserhähne und Toilettenspülungen einmal pro Woche laufen: Zuerst warmes und dann kaltes Wasser so lange laufen lassen, bis eine konstante Wassertemperatur erreicht ist.
  • Entkalken Sie Ihre Duschköpfe und Duschschläuche alle paar Monate.
  • Reinigen Sie Ihren Kaltwasserspeicher alle 6 Monate.
  • Überprüfen Sie Ihren Warmwasserspeicher auf Schmutz und Rost.
  • Stellen Sie sicher, dass Ihre Rohre und Tanks ordnungsgemäß isoliert sind.
  • Statten Sie eventuelle Wassertanks mit Deckeln und Insektenschutzgittern aus, um Verunreinigungen zu vermeiden.

Testen Sie Ihr Wassersystem

Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, können Sie mithilfe eines Wassertestkits Wasserproben sammeln und in ein Labor zur Analyse einschicken. Zu testende Wassersysteme:

  • Trinkwasser (einschließlich Ihrer Kaffeemaschine und Ihres gefilterten Wasserspenders)
  • Warm- und Kaltwassersysteme
  • Vorratsbehälter für kaltes Wasser
  • Warmwasserspeicher
  • Wasserkocher
  • Schwimmbad
  • Whirlpool
  • Geschlossenes Wassersystem

Wie man Legionellen vorbeugt

Es ist wichtig, alle Rohre und Leitungen sauber zu halten. Dazu sollten Sie wissen, wie man mit einer Rohrverstopfung und einem stinkenden Abfluss umgeht. Auch, wenn das noch so unangenehm ist, ein stinkender Abfluss ist ein gutes Zeichen dafür, dass dort unten Bakterien Amok laufen. Selbstverständlich kann auch jeder Sanitärbetrieb fachgerecht Abhilfe schaffen.

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